Wie schön, dass ich eure Lovestory jetzt mit allen teilen kann. Also mit allen, die bereit für eine Wagenladung Chaos, Wortgefechte und Zuckerwatte sind, hehe. Haut rein, Jungs! Äh, Männer. Mit Logan habe ich endlich mal jemanden geschrieben, der minimal älter ist als ich. Und sich noch viel älter fühlt … bis Wirbelwind Liam ihn erwischt und ihm zeigt, wie belebend Rodelpartien, Zimt-Glühwein-Bier und ungeplante Küsse sein können (Spoiler: Sehr belebend). Traut ihr euch, mitzuwirbeln?
Kleine Leseprobe gefällig? Wie wäre es ganz originell mit dem Anfang?
»Was ziehst du denn für eine Fresse?«, fragte Vic, sobald Liam in ihren Ford Ranger gestiegen war. »Ich ziehe keine Fresse«, sagte er und zog eine Fresse. Er ließ sich in den Sitz fallen und rammte beide Hände in die Taschen seiner orangeroten Daunenjacke. Bedauernd schaute er aus dem Seitenfenster auf sein Zuhause. Sein Noch-Zuhause. Das schneebedeckte Gebäude mit der weißgestrichenen Holzveranda sah so freundlich aus, dass er es kaum erwarten konnte, zurückzukehren. Golden spiegelte die Nachmittagssonne sich in den Scheiben. Auf dem Fensterbrett im ersten Stock bewegte sich etwas: Zwei von Mrs. Russos Katzen schauten ihm nach. Vic startete den Motor und die Katzen verschwanden aus seinem Blickfeld. »Was ist passiert?«, fragte sie. »Nichts«, brummte Liam. »Na ja. Ich vermute, ich bin bald wieder obdachlos.« Obwohl die Heizung auf vollen Touren lief, verkroch er sich in seinem grün-gelben Schal. »Sehr bald.« »Was hast du jetzt wieder angestellt?« Sie klang nicht mal überrascht. Frechheit. »Nichts. Gar nichts. Und selbst wenn ich was anstellen würde, würde das Mrs. Russo nicht schockieren. Sie hat alleine fünf Kinder großgezogen.« Angeblich war der Lärmpegel damals so hoch gewesen, dass die Katzen geflüchtet waren und draußen übernachtet hatten. Und angeblich hatte Mrs. Russo das Ganze nur geschafft, weil ihr ach so toller ältester Sohn ihr geholfen hatte. Liam brachte es nicht übers Herz, ihr die Wahrheit über diesen Sohn zu erzählen. »Warum schmeißt sie dich dann raus?« Vic klang so mitfühlend wie eine Kobra, aber Liam wusste, dass sie sich Sorgen um ihn machte. »Sie schmeißt mich nicht raus. Ich gehe.« »Warum das denn?« »Er kommt zurück.« Vic lachte trocken. »Wer ist denn er? So, wie du das sagst, ist es mindestens Satan. Oder …« Sie warf ihm einen Seitenblick zu. »Was, Mr. Russo?« Liam versank noch tiefer in seinem Schal und schnaubte. »Ja. Mr. Russo. Obwohl, Mrs. Russo nennt ihn natürlich Logan. Du solltest mal hören, wie sie über ihn redet. Als wäre er ein Heiliger oder so.« »So reden Mütter halt über ihre Söhne.« Sie zuckte mit den Achseln. »Zumindest, wenn sie ein gutes Verhältnis haben.« »Ich verstehe nicht, wie sie so ein Ekel großziehen konnte. Sie ist echt nett. Echt verdammt nett. Als ich letzte Woche eine Formel für das beste Bier aller Zeiten auf ihren Badezimmerspiegel geschrieben habe, hat sie nur gelacht.« »Das beste Bier aller Zeiten?« Liam strahlte. »Stout, gemischt mit Met und einem Hauch Lakritze. Was hältst du davon …« »Nein«, sagte sie, bevor er den Satz beendet hatte. Sie hatte sehr viel Übung darin, Nein zu sagen. Vor allem zu seinen Bier-Kreationen. »Aber …« »Nein.« »Na, egal, auf jeden Fall habe ich ihren Eyeliner oder Kajal oder so dafür genommen, weil ich Angst hatte, dass ich die Formel vergesse, wenn ich hochgehe und mein Handy hole, um es aufzuschreiben, und es hat sie wirklich nicht gestört. Echt.« »Hast du es inzwischen wieder weggewischt?« »Ups.« Liam schreckte hoch. »Ich mache es später. Ganz bestimmt.« »Sicher.« Sie schnaubte und strich die hellblonden Haare zurück. Ihr elegantes Profil war ihm so vertraut, dass er es hätte zeichnen können, direkt neben die geniale Bier-Formel. Einen Moment lang fühlte er sich, als wären sie noch in der Highschool und auf dem Weg zur ersten Stunde. Damals hatte Vic ihn schon abgeholt. Wie viele Jahre war das her? Fünfzehn? Nein, das konnte nicht sein. Oder? Na ja, immerhin war die Highschool vorbei. Vic und er waren jetzt erwachsen, hatten den besten Job der Welt und würden nie wieder von Mrs. Kromer mit Stochastik gequält werden. Oder von Mr. March mit Physik. Oder von Mr. Russo mit langweiliger alter Literatur, so langweilig, dass Liam schon Kopfweh bekommen hatte, wenn er die erste Seite aufgeschlagen hatte. Irgendwie waren die Buchseiten am Ende immer mit lustigen Bildern bekritzelt gewesen, ohne, dass Liam wirklich bemerkt hatte, dass er den Stift geschwungen hatte. Und irgendwie hatte Mr. Russo es gar nicht lustig gefunden, wie er mit Schuleigentum umging. Kein anderer Lehrer hatte ihm so oft Nachsitzen aufgebrummt. Egal. Lange her. Die bösen alten Geister hatten keine Macht mehr über ihn. Na ja, die meisten. Sah aus, als könnte Mr. Russo ihm immer noch Ärger machen. »Er zieht wieder her«, brummte er. »Meinetwegen hätte er ewig in Portland bleiben können, aber er und seine Frau haben sich scheiden lassen und jetzt kommt er zurück. Angeblich, um seiner Mom zu helfen, aber der will bestimmt nur, dass sie auf seine Kleine aufpasst, während er Schüler quält.« »Seine Kleine?« Vic legte den Kopf schief. »Ist die nicht längst erwachsen? Mr. Russo hatte zwei Gören, oder? Aber die sind …« »Sie haben noch eine bekommen.« Liam verschränkte die Arme. »Mrs. Russo hat mir gestern Abend alles erzählt. Eine Nachzüglerin. Krass, oder? Russo muss inzwischen fünfzig sein. Dass der es noch geschafft hat, ein Kind zu zeugen.« »Wahrscheinlich hat er hart dafür gearbeitet. Hart und ausdauernd.« Vic grinste. Liam schauderte. »Igitt. Wenn ich mir irgendwen nicht beim Sex vorstellen will …« »Da wärst du aber der Einzige.« »Was?« Er sah sie ungläubig an. »Du doch nicht.« »Nee.« Sie verzog das Gesicht. »Aber Kim hat immer von ihm geschwärmt, und Aster auch. Ich hätte alles dafür gegeben, dass die beiden mich einmal so ansehen wie ihn. Die haben ihn mit den Augen ausgezogen, wenn er vor der Klasse rumstolziert ist.« »Den Langweiler?« Liam knurrte. Längst verdrängte Wut stieg in ihm auf. »Langweilig und unfair. Wie kann man so einen gut finden?« »Frag mich nicht.« Vic seufzte. »Aber Kim und Aster waren nicht die Einzigen. Auf dem Mädchenklo standen Sprüche über ihn, die kannst du dir nicht ausdenken.« »Über Mr. Russo?!« Liam war zutiefst entsetzt. Und ein bisschen neugierig. »Was stand denn da? Ich will deinen großen Gatsby, du Hengst?« »Iih.« »Jag mir deinen Moby Dick rein, alter Killerwal?« »Moby Dick war ein Pottwal und du musst mit diesen Sprüchen aufhören.« »Ich hab noch einen über Charles Dickens.« Liam strahlte. »Dickens, verstehst du?« »Das will ich nicht verstehen«, sagte Vic, die nie Interesse am Charles Dickens irgendeines Kerls gehabt hatte. »Weil …« »Nein«, sagte Vic. »Red weiter und du kannst bis zum Mayers laufen.« »Ich bin ruhig.«
Falls du gerade „Ich! gerufen hast: Mensch, hast DU ein Glück. Zufällig startet heute das Crowdfunding für meine neue Gay Romance „Beauregard im Nebel“ auf StartNext. Und es gibt nicht nur wunderschön illustrierte Bücher, sondern auch Buchboxen und Schreibkurse und Postkarten und … sehr viel anderes Zeugs, das du auf der Projektseite findest. Schau doch mal rein.
Die Leseprobe:
(Ich habe Kapitel 5 ausgewählt, weil Alain da endlich auftaucht. Wer Alain ist? Nun …)
Kapitel 5
Heute erkundete ich die Wälder im Süden von Beauregard. Ich hatte nicht daran gedacht, dass ich genau dort das seltsame Tier gesehen hatte. Ich hatte auch nicht daran gedacht, wie schnell die Sonne inzwischen versank und wie schnell der Nebel kam, sobald sie weg war. Und ich hatte keine Ahnung gehabt, wie finster es nachts im Wald war. Stockfinster. »Kacke«, sagte ich zu den düsteren Baumriesen um mich herum. Das letzte Licht schwand und ich war ganz allein, wer weiß wie weit von Beauregard entfernt. Es roch nach Moder und verrottetem Holz. Eine Eule schrie. Vermutlich war es eine Eule. Der Weg war kaum noch zu erkennen. Schon nach kürzester Zeit sah ich ihn gar nicht mehr. Ich schaute mich um, hoffte, irgendwo Licht zu erblicken, und wurde enttäuscht. Kälte und Nebel krochen unter meine Kleider. Ich schluckte. Sah auf mein Handy, das mal wieder keinen Empfang hatte. In einer Stunde gab es Abendessen. Wie lange würden sie brauchen, um zu bemerken, dass ich fehlte? Würde überhaupt jemandem auffallen, dass ich nicht da war? Oder würde erst morgen jemand meine Abwesenheit bemerken, wenn ich nicht zum Unterricht erschien? Louise wird sicher niemandem Bescheid sagen, dachte ich und versuchte, zu lächeln. Langsam setzte ich Fuß vor Fuß, ertastete den Weg, bis ich fast in einer Schlammpfütze versank. Wieder erklang der Ruf einer Eule. Es raschelte, rechts von mir, und ich schrak zusammen. Eine Maus. Bestimmt nur eine Maus. Mit eiskalten Fingern holte ich mein Handy hervor und schaltete es ein. Das Licht schien auf den nebelverhangenen Weg. Alles darum versank in Schwarz. Mir war eiskalt. Lieber Gott, dachte ich. Wenn du mich den Scheiß hier überleben lässt, betrete ich den Wald nie wieder. Versprochen. Mit klopfendem Herzen ging ich voran. Ich folgte dem Weg, den ich gekommen war. Hoffentlich war er es. Hoffentlich hatte ich keine Abzweigung genommen und marschierte nun in die falsche Richtung. Ein Heulen erklang. Fast hätte ich mich eingepisst, als ich das Geräusch hörte. Erst, nachdem das panische Rauschen in meinem Kopf verklungen war, kapierte ich, dass es weit weg war. Noch. Ich bekam keine Luft mehr. Mein Körper versteinerte. Am ganzen Körper bebend stand ich auf dem Weg, das Handy in den klammen Fingern und konnte mich nicht rühren. Das Handy! Es leuchtete in der Schwärze wie ein Signalfeuer. Als wollte ich sagen: Hier bin ich! Bitte friss mich! Ich bekam das Zittern weit genug in den Griff, um den Daumen vom Knopf des Handys zu nehmen. Nach mehreren schrecklichen Sekunden erlosch das Licht. Und ich war vollkommen allein in der Dunkelheit, begleitet nur vom jämmerlichen Geräusch meines Atems, den ich nicht unter Kontrolle bekam. Ruhig. Ganz ruhig. Du musst verschwinden. Ich schloss die Augen und versank in mir selbst. Ich stellte mir vor, wie meine Umrisse unschärfer wurden, mein Körper transparent, wie mein Geruch verblasste und das Geräusch meines Atems unhörbar wurde. Mein Herzschlag beruhigte sich. So langsam ich konnte, hob ich den linken Fuß und machte einen Schritt vorwärts. Kein Biest brach aus dem Nebel und verschlang mich. Ich öffnete die Augen und war überrascht, etwas zu sehen. Trübes Grau schimmerte rechts von mir, zwischen gekrümmten Formen, die ganz sicher Baumstämme waren und keine Monster. Du kannst das, dachte ich. Du schaffst das. Da vorne ist eine Lichtung und … Ich dachte an die Lichtung, über die das Biest gerannt war. Stellte mir vor, wie ich sie betrat und das Monster schon auf mich wartete. Etwas heulte. Nicht vor mir, sondern weiter links, und weit entfernt. Aber näher als vorhin. Übelkeit zurückdrängend schritt ich voran, bis das spärliche Licht heller wurde. Es war kaum ein Schimmer, doch in der Schwärze ringsum gut zu sehen. Wenige Schritte später stand ich auf einer Straße. Es war die Straße, auf der ich vor wenigen Tagen hergekommen war, in einem Porsche Cayenne, und zum ersten Mal Beauregard erblickt hatte. Beauregard lag auch jetzt unter mir, klein durch die Entfernung, halb verborgen im Nebel, die Fenster hell erleuchtet und so wunderschön, dass ich ein Schluchzen kaum unterdrücken konnte. Nie mehr Wald, dachte ich und begann zu rennen. Meine Füße knallten auf den Asphalt und ich war viel zu schnell, um das Tempo bis dort unten durchzuhalten. Die dunkelgraue Straße war im Mondlicht gut sichtbar, und nach einigen keuchenden Minuten sah ich in viel zu weiter Entfernung die krumme Brücke, über die wir vor wenigen Tagen gefahren waren. Zwei Laternen erhellten sie auf jeder Seite, und in ihrem warmen Licht sah sie aus wie eine magische Passage. Wenn ich die Brücke überquerte, war ich in Sicherheit, bestimmt. Etwas war hinter mir. Ich spürte es ganz deutlich, obwohl nichts zu sehen war, als ich mich umdrehte. Nichts als Nebel, der immer dichter war. Ich hörte keinen Laut, bis auf meine Schritte und meinen Atem, aber ich war absolut überzeugt, dass etwas mich verfolgte. Also beschleunigte ich. Versuchte, mich noch unsichtbarer zu machen. Und stolperte und fiel der Länge nach hin. Schmerz schoss in meine Handflächen und Knie. Mein Körper schlug auf dem Asphalt auf und ich wusste, dass es vorbei war. Doch das war es nicht. Nichts packte mich mit spitzen Zähnen, kein warmer Geifer rann über meinen Nacken, während das Biest ihn knackte wie eine Walnuss. Nichts geschah. Mein Atem war ein pfeifendes Keuchen. Der Puls dröhnte mir so sehr in den Ohren, dass ich nicht einmal die nächtlichen Waldgeräusche hörte. Hechelnd stemmte ich mich hoch. Versuchte, mich zu beruhigen. Das Monsterdasmonsterdasmonster … Neben mir lag der Bach, der an der Straße entlang lief, bevor er sich unter der Brücke hindurch wand und an Beauregard vorbeizog, aber ich hörte weder Gluckern noch Rauschen. Ich schleppte mich Schritt für Schritt weiter, als ich schließlich doch etwas hörte: leises Röhren. Mein Puls und mein Atem hatten sich endlich etwas beruhigt, aber es war zu spät. Das Röhren war schon fast bei mir. Ich wirbelte herum. Zwei leuchtende Augen schälten sich aus dem Nebel, Schwaden zerrissen, weil ein weißglänzender Leib sie zerfetzte. Kein Monster. Ein Auto. Das mich schon fast erreicht hatte. Bremsen quietschten. Aber es fuhr viel zu schnell, um rechtzeitig anzuhalten. Mit einem Aufschrei stolperte ich zur Seite und stürzte in die Tiefe. Die nicht allzu tief war. Ich prallte seitlich auf die Wasseroberfläche und dann umfing mich eisiges Nass. Zum Glück war der Bach kein Fluss. Als ich mich prustend aufrichtete, merkte ich, dass das Wasser mir nur bis zum Bauchnabel ging. Die Strömung ließ mich einen Moment lang taumeln, dann stand ich, bibbernd auf rutschigen Kieseln und Schlamm. Türen klappten. Das Auto, ein Jaguar, dessen Kurven tatsächlich an eine springende Raubkatze erinnerten, war ein paar Meter hinter mir zum Stehen gekommen und stand nun schräg auf der Straße. Gut, dass ich in den Bach gehechtet war. Das hätte ich nicht überlebt. Jemand stieg aus und rannte auf mich zu. Am Ufer blieb er stehen und im Licht der Scheinwerfer sah ich ein Gesicht mit weit aufgerissenen Augen, einen flatternden Mantel und ein weißes Hemd. Volles Haar, das dem Mann chaotisch in die Stirn fiel. Lange Beine. Und ein Gesicht von der absurden Schönheit einer griechischen Statue. »Geht es dir gut?«, rief der Mann und stützte die Hände auf die Knie. Er keuchte, als wäre er gerannt und dann in einen Bach getrieben worden, und nicht ich. Der Mistkerl. »Nein, geht es mir nicht!«, brüllte ich. »Wie kannst du so rasen, du Vollidiot! Du hättest mich fast umgebracht!« »Merde.« Er atmete schwer. »Tut mir leid, ich …« Er musterte mich, als hätte er etwas vor sich, das er noch nie erblickt hatte. »Ich habe dich nicht gesehen.« »Natürlich nicht!« Ich ballte die Hände zu Fäusten. »Bei dem Nebel und dem Scheiß-Tempo! Sei froh, dass ich nicht tot bin!« »Ich bin froh.« Er wirkte irritiert. »Aber … Ich habe dich wirklich nicht gesehen. Ich habe die Straße gesehen, aber dich nicht. Wie kann das sein?« Vermutlich war ich noch im Unsichtbarkeitsmodus gewesen, um nicht von Monstern zerrissen zu werden. Aber er war trotzdem gerast. Zornentbrannt stapfte ich auf ihn zu. Wasser rann von meinem Körper, pappte meine Klamotten an die Haut und wenn ich nicht so wütend gewesen wäre, hätte ich erbärmlich gefroren. Doch ich war wütend, und das würde ich diesen Trottel spüren lassen. »Was«, brachte ich zwischen zusammengepressten Zähnen hervor, »hast du dir dabei gedacht, so zu rasen?« »So fahre ich immer.« Er starrte mich an, als sei ich ein Seeungeheuer. Je näher ich kam, desto attraktiver wurde er. Und desto mehr wuchs mein Zorn. Mistkerl, dachte ich. In deinem teuren Mantel und der Angeberkarre und … »Und wie viele Leute hast du schon totgefahren?« Seine Augenbrauen zogen sich zusammen. Sie waren so dunkel wie seine Haare. »Keinen. Ich habe ausgezeichnete Reflexe.« Ich war nah genug herangewatet, um ihm vor die Füße zu spucken. Also tat ich das. Er schaute mich ungläubig an. »Ausgezeichnete Reflexe? Am Arsch«, knurrte ich. »Ich hab mit Leuten im Knast gesessen, die jemanden totgefahren haben, und weißt du, was die alle behauptet haben? Genau: dass sie ausgezeichnete Reflexe hätten. Wenn deine Scheiß-Reflexe so gut wären, hättest du mich früher gesehen.« »Aber du warst … du warst nicht da und plötzlich warst du es.« Er steckte die Hände in die Taschen seines Mantels und musterte mich. »Wie hast du das gemacht? Bist du ein Geist?« »Ja, der Geist der Arschtritte.« Langsam verließ mich die Wut und machte unkontrolliertem Zittern Platz. »F-Fuck.« Er streckte mir eine Hand hin und ich ergriff sie. Sie war wunderbar warm, heiß, im Vergleich zu meiner eisigen Fischklaue. Mit einem Ruck holte er mich aus dem Wasser. »Es tut mir wirklich leid.« Er zog den Mantel aus und legte ihn um meine Schultern. »Komm mit, ich bringe dich ins Warme.« Ich wollte ihm sagen, wo ich wohnte, aber meine Zähne klapperten zu stark. Und als er mich auf den Beifahrersitz verfrachtet hatte, fuhr er ohnehin nach Beauregard. Wohin auch sonst? Die Straße endete dort. Erst, als er vor dem Hauptgebäude bremste, wurde mir klar, in wessen Jaguar ich saß. Merde, dachte ich und kapierte zudem, dass ich ihm nicht nur vor die Füße gespuckt, sondern auch vom Knast erzählt hatte … den ich aus meinem Lebenslauf wohlweislich herausgehalten hatte. Madame Rouanet wollte keinen vorbestraften Privatlehrer, so viel war sicher. Mist. »Komm mit«, sagte Alain Rouanet und sprang aus dem Auto. Ohne den Mantel waren die Formen seines Körpers deutlicher und mir wurde klar, warum seine Hemden mir nie genau passten. Obwohl wir gleich groß waren, hatte er wesentlich breitere Schultern. Ich fror immer noch, und ich fand ihn immer noch nicht besonders sympathisch. Aber ich würde mit ihm reden müssen. Steifgefroren stieg ich aus. »Warte.« Ich behielt die Eingangstür im Blick. Gleich würde Timéo herauskommen und vermutlich auch jeder andere in der Villa. »Kannst du mir einen Gefallen tun?« »Sicher.« Schwungvoll drehte er sich zu mir um. Er schien immer in Bewegung zu sein. Schon wieder verschwanden die Hände in den Hosentaschen und Locken purzelten über seine Stirn. Er war das absolute Gegenteil von mir. Er war nicht unsichtbar, er war überwältigend. Als trüge er ein Übermaß an Lebensenergie in sich, als würde sein Körper gleich auseinanderplatzen, weil er bis zum Anschlag damit gefüllt war. Sein Gesicht war eine einzige Verschwendung. So viel Schönheit hätte für ein Dutzend andere Männer gereicht. »Sag ihnen nicht, dass ich im Knast war«, bat ich widerwillig. Die Tür ging auf und Timéo trat heraus. Licht fiel über die Treppenstufen und zauberte goldene Reflexe in Alain Rouanets Rabenfederhaare. Fragend sah er mich an. »Ich erkläre es d-dir später.« An der frischen Luft klapperten meine Zähne wieder, trotz des Mantels um meine Schultern. Alain nickte fast unmerklich, dann wandte er sich um. »Timéo! Schön, dich zu sehen!« Ein uncharakteristisches Lächeln erhellte Timéos Züge. »Monsieur Alain.« Er hielt die Tür mit der rechten Hand auf und streckte Alain die linke hin. Alain legte die Autoschlüssel hinein. »Pass gut auf sie auf. Oh, und falls du Lust hast, darfst du eine Runde drehen.« Timéos Augen leuchteten. »Aber …« »Ich bestehe darauf. Sag mir nachher, was du von ihrer Kurvenlage hältst.« Ihrer. Kurvenlage. Was? Timéo sprintete die Stufen hinunter, als hätte er ein heißes Date, und übersah mich vollkommen, obwohl ich triefend neben dem Jaguar stand. Alle anderen übersahen mich ebenfalls. Ich konnte mich ungesehen durch die Eingangshalle schleichen, weil sämtliche Bewohner Beauregards Alain umringten, ihn ausfragten und mit ihm lachten. Es schien, als würde seine Strahlkraft meine Unsichtbarkeit noch verstärken. Was mich hätte freuen sollen, denn triefnass wie ich war, hätte ich ganz sicher mehr Aufmerksamkeit bekommen als ich wollte. An so etwas erinnerte man sich. ‚Der Typ, den Alain fast überfahren hätte‘ würde mehr auffallen als ‚Der Deutschlehrer, der eh bald wieder geht‘. Aber ich freute mich kein Stück. Ich zitterte.
Erst, als ich fünf Minuten später unter der Dusche stand, entspannte ich mich etwas. Heißes Wasser rann über meinen Körper und lockerte meine Muskeln. Ich massierte mir Limetten-Shampoo in die Kopfhaut und stöhnte leise. Was war vorhin eigentlich nicht schiefgelaufen? Ich wäre fast von einer Bestie gefressen worden, hatte mir beim Sturz Knie und Handgelenke aufgeschürft und dann … Was Alain Rouanet betraf, war eigentlich alles eine Katastrophe. War ich gefeuert? Soweit ich mich erinnerte, hatte ich ihn als Vollidioten bezeichnet, ihm einen Arschtritt angedroht und ihm von meiner Vorstrafe erzählt. Ich hätte gleich damit rausrücken sollen, dachte ich. Jetzt werden die Rouanets sich alles Mögliche ausdenken, und die Wahrheit werden sie mir auch nicht glauben. Was habe ich mir dabei gedacht? Ich fühlte mich, als würde die Klinge einer Guillotine über mir schweben. Eine Klinge namens Alain Rouanet. Wenn der sich bei seiner Mutter über mich beschwerte … Wenn er ihr sagte, dass ich sie getäuscht hatte oder dass ich gedroht hatte, ihn zu verprügeln … Aber ich konnte nichts daran ändern. Was immer beim Abendessen geschah, lag nicht mehr in meinen Händen, sondern in seinen. Um ehrlich zu sein, mochte ich ihn nicht besonders. Ich dachte selten daran, was ich alles verloren hatte, aber Alain Rouanet führte es mir klar vor Augen. Er hatte sicher nie um einen Job bangen müssen, von dem seine Zukunft abhing. Er konnte sorgenfrei studieren, in Paris, wie ich erfahren hatte. Ja, selbst das hatte er. Wo ich von ein paar Tagen in Paris träumte, wohnte er dort. Er lebte nicht nur meinen Traum, er lebte einen weit besseren. Mistkerl.
Beim Abendessen war Alain das einzige Gesprächsthema. Alle liebten ihn. Timéo schwärmte von seinem Auto, Jeanne von seiner Freundlichkeit, Alice von seinen breiten Schultern. Ich spürte, wie mein Hemd, das einst ihm gehört hatte, genau dort sehr locker saß und schaufelte missmutig Ratatouille in mich hinein. Das Essen war köstlich, und Marines Mann bekam mal wieder Komplimente ohne Ende, aber meine Geschmacksnerven waren wie betäubt von meiner Zukunftsangst. »Als ich die Suppe aufgetragen habe, hat er gerade Monsieur Didier nachgemacht«, sagte Jeanne. »Ich hätte fast die Teller fallen lassen. Er hätte Schauspieler werden können.« »Ich weiß noch, wie er damals mit der Werwolfsmaske herumgelaufen ist.« Marine schüttelte den Kopf. »Gut, dass er jetzt erwachsen ist. Ich hab mich zu Tode erschreckt, als er hinter der Treppe hervorgekommen ist.« »Die kleine Pest.« Ihr Mann lächelte. »Weiß man, ob er eine neue Freundin hat?« Alice schüttelte den Kopf. »Nichts gehört. Hoffentlich sucht er sich eine Bessere aus als die, die letztes Mal dabei war. Ich will nicht gemein sein, aber die war nicht gut genug.« »Nein.« Timéo schüttelte den Kopf. »Ich meine, hübsch war sie, aber so arrogant.« Er machte eine Bewegung, die wohl Hochnäsigkeit ausdrückte. »Hat zu keinem von uns auch nur Bitte oder Danke gesagt.« »Wenn er die behalten hätte, hätte ich ihr Juckpulver in die Schlüpfer gestreut«, sagte Alice. »Er sollte eine haben wie … na, wie Madame Montpellier. Eine, die gut ist, aber nicht langweilig. Eine mit Feuer.« Madame Montpellier war Louises verstorbene Mutter und über sie wurde stets in andächtigem Ton geredet. Madame Rouanet, ihre Schwester, tat mir beinahe leid. Sie wurde respektiert, aber Madame Montpellier war geliebt worden. Das Thema ‚Alain Rouanet‘ beherrschte den Rest des Abends und ich war froh, als es beendet war. Doch als ich Alice half, die Teller vom Tisch zu räumen, erzählte sie mir etwas, das mir noch weniger gefiel. »Hast du gehört?«, fragte sie. »Bei Bebon haben Wölfe ein Schaf gerissen. Marine meinte, du hättest sie heulen gehört?« Ich nickte. »Gibt es hier viele Wölfe?« »Nein. Sie ziehen durch, aber man bekommt nicht viel von ihnen mit. Ab und zu reißen sie ein paar Schafe.« Sie schnalzte mit der Zunge. »Aber diese Wölfe waren komisch. Der Bauer hat nur einen von ihnen gesehen und er meinte, der war riesig. Natürlich glaubt ihm keiner.« Ich konnte nicht widerstehen. »Ich habe auch etwas gesehen. Draußen im Wald. Es sah aus wie ein großer Hund. Größer als ein Wolf.« »Hast du schon einmal einen Wolf gesehen?«, fragte sie zweifelnd. »Nein.« »Wie gut hast du das Vieh gesehen?« »Nicht besonders. Es war weit weg. Und neblig.« Sie zuckte mit den Achseln. »Neblig ist es hier immer im Herbst. Wahrscheinlich habt ihr euch verguckt, du und der Bauer.« Sie legte den letzten Teller auf den Stapel und bedeutete mir elegant, mich in die Küche zu begeben, wo Marine und Timéo schon abwuschen. »Keine Angst, Wölfe greifen fast nie Menschen an.« »Was ist mit anderen Tieren?« »Sie greifen schon andere Tiere an, klar, sonst hätten sie ja nichts zu Fressen …« »Nein, ich meine, ob es andere Tiere gibt, die größer als Wölfe sind und auch heulen.« »Meinst du die Bestie?« Sie lachte. »Die ist schon längst tot. Und die hat auch nicht hier gelebt, das war weiter weg.« »Welche Bestie?« »Na die, die die ganzen Leute umgebracht hat. Damals, so siebzehnhundert … keine Ahnung. Es heißt, es wäre ein Löwe gewesen, der aus einer Menagerie entkommen ist.« Ah, sie meinte wohl die Bestie des Gévaudan. »Nein, die meine ich nicht. Löwen heulen nicht, oder?« »Nein. Und die Bestie ist tot. Ehrlich.« Mitleidig legte sie mir eine Hand auf die Schulter. »Das ist schon ewig her, echt. Im Wald ist nichts, vor dem du Angst haben müsstest.« »Danke.« Ich wollte ihr glauben, wirklich. Trotzdem hatte ich keine Lust, diesen verdammten Wald je wieder zu betreten. Natürlich tat ich es trotzdem.
Willst du wissen, wie es weitergeht? Dann hüpf rüber zu StartNext und hilf mir, dieses Buch zu verschönern!
Na, wie ist es dir in den letzten Monaten ergangen? Hoffentlich ausgezeichnet, mit Sonnenschein und Leckereien obendrauf.
Ich selbst habe wenig geschlafen aber dafür sehr viele Windeln gewechselt und zwischendurch ab und zu mal geschrieben. War schön. ABER! So ganz, ganz langsam geht die Elternzeit zu Ende. Und ich mache mich wieder ans Veröffentlichen.
Tatsächlich habe ich eine ellenlange Liste an E-Books, die zu veröffentlichen sind. Nicht alles neue Romane (sorry!), sondern auch Altlasten, sozusagen. Ein paar Kurzgeschichten, die mal gratis waren zum Beispiel. Leider ist Amazon letztes Jahr die meisten Gratis-EBooks losgeworden, deshalb lade ich meine jetzt für unglaubliche 99 Cent hoch. Dann habe ich die E-Book- und Printrechte für die Wächter von Magow zurückbekommen und veröffentliche die nun selbst. Zwei, drei neue Gay Romances warten auch schon auf ihren großen Auftritt …
Und dann ist da noch der grummelige, aber gutherzige Feuerwehrmann Djako. Den gibt es die nächsten fünf Tage über gratis. Hier!
Falls das Wort »gratis« dich noch nicht überzeugt hat, ist hier der Klappentext:
Katzen in Bäumen, dreckige Drehleiterwägen, übergelaufene Klos … Seine Ausbildung zum Feuerwehrmann hat Björn sich anders vorgestellt. Und schuld daran ist nur Djako! Sein unnachgiebiger Ausbilder gibt ihm stets die miesesten Jobs und weigert sich, ihn zu einem richtigen Einsatz mitzunehmen.
Björn wird Djako zeigen, was er drauf hat! Der chaotische Draufgänger wird diesem Regelfetischisten beweisen, dass er der beste Feuerwehrmann ist, den er je getroffen hat! Ständig prallen sie aufeinander, bei jedem Streit eskaliert die Situation mehr … und die Luft zwischen ihnen brennt heißer. Denn Djako ist vielleicht ein sturer Betonklotz, aber nicht vollkommen unattraktiv … also, so gar nicht.
Bevor Björn sich darüber klarwerden kann, was er wirklich für Djako empfindet, schrillt der Alarm. Und Björns großer Traum wird zum Albtraum.
Nicht schlecht, was?
Außerdem sind die Wächter von Magow nun auch als Hörbuch beendet (schnüff). Folge 12 ist frisch erschienen, auf Audible, Spotify und überall sonst.
Macht’s gut, ihr Lieben!
Hier ist noch eine fancy Übersicht der Veröffentlichungen bis September:
(Muss das hier jetzt ernsthaft als Bild einfügen, weil WordPress mir eine Liste mit falschen Zahlen daraus macht und jetzt sind die Kinder zurück und ich gebe auf)
Natürlich hört es im September nicht auf. Für die beiden neuen Romane plane ich etwas Besonderes … und verrate es natürlich noch nicht. Bis zum Herbst haben das eh alle vergessen.
Habe ich noch was zu erzählen oder sollte ich langsam zum Schluss kommen? Oh, Moment: Happy Pride Month! Falls du weitere queere Bücher suchst, habe ich hier zwei Empfehlungen für dich. Ich fand die beide super:
In Deeper Waters F. T. Lukens
Prinz Tal ist hinter den verschlossenen Palastmauern seines Königreichs aufgewachsen. Er hat gelernt, seine verbotene Magie vor dem Volk zu verbergen. Nun ist er bereit, endlich die Welt zu bereisen. Doch schon kurz nach Aufbruch entdeckt seine Crew ein Schiffswrack, aus dem sie einen mysteriösen Fremden bergen. Tal, der ihn im Auge behalten soll, fühlt sofort eine intensive Verbindung zu dem schurkenhaften, charmanten Athlen. Bevor sich zwischen den beiden tiefere Gefühle entwickeln können, verschwindet Athlen jedoch spurlos, und Tal wird von Piraten verschleppt, die damit drohen, seine magischen Kräfte zu enthüllen. Wird es ihm gelingen zu fliehen? Und wird er Athlen jemals wiedersehen?
Ich fand es SO SCHNUCKELIG! Es gibt auch etwas ernstere Szenen, aber es ist vor allem extrem sweet und niedlich. Und macht Spaß, was mir eh das Wichtigste ist. Ich habe die englische Ausgabe gelesen, aber die deutsche ist frisch erschienen und hat ein genau so schönes Cover. Na ja, fast genau so schön. Auf dem englischen sieht man sie halt beide.
Das zweite ist ein Sachbuch, leider nur auf englisch:
Hi Honey, I’m Homo!: Sitcoms, Specials, and the Queering of American Culture Matt Baume
Behind the scenes of the most popular sitcoms of the 20th century, a revolution was brewing.
For decades, amidst the bright lights, studio-audience laughs, and absurdly large apartment sets, the real-life story of American LGBTQ+ liberation unfolded in plain sight in front of millions of viewers, most of whom were laughing too hard to mind.
From flamboyant relatives on Bewitched to closely-guarded secrets on All in the Family, from network-censor fights over Soap to behind-the-scenes activism on the set of The Golden Girls, from Ellen’s culture clash and Will & Grace’s mixed reception to Modern Family’s primetime power-couple, Hi Honey, I’m Homo! is the story not only of how subversive queer comedy transformed the American sitcom, from its inception through today, but how our favorite sitcoms transformed, and continue to transform, America.
Ich schaue mir total gerne Matt Baumes YouTube-Videos an und unterstütze ihn auf Patreon. Bin ein großer Fan! Im Buch macht er genau das, was er in seinen Videos auch tut: Meilensteine in amerikanischen Sitcoms zu beleuchten und in den historischen Kontext zu setzen. Ich liebe es. Bei allem, was wir noch vor uns haben, ist es doch schön, all das zu feiern, was wir schon geschafft haben, nech?
Du siehst schon, dieses Jahr kommt noch einiges … und hoffentlich bist du dabei. Ich würde mich darüber freuen. Hab ein fantastisches Wochenende!
*gäähn* Tach, ich lebe noch. Und bin überhaupt nicht müde. Wollte mich nur mal für den Rest des Jahres abmelden, so ungefähr bis … Sommer 2023. Aber dann geht’s wieder los, versprochen.
Außerdem schulde ich euch noch ein Magow-Update:
Folge 12 ist natürlich längst erschienen und hier könnt ihr sie kaufen.
Tatsächlich habe ich so lange mit dieser Nachricht gewartet, dass die Hörbücher auch schon bei Folge 11 angekommen sind. Folge 11! Halbfinale!
Und das war’s größtenteils. Natürlich schreibe ich immer noch, aber es dauert eine Weile, bis ich es veröffentlichen kann. Nächstes Jahr. Hoffentlich erinnert sich dann noch jemand an mich …
Im Januar habe ich gleich drei Veröffentlichungen. Ich weiß auch nicht, wie mir das passieren konnte … aber ich schätze, da müssen wir jetzt alle gemeinsam durch. Immerhin ist die letzte Geschichte gratis UND aus Ebernau! Ich weiß, dass einige Leser und Leserinnen die Winter-Geschwister vermisst haben. Hier bekommt ihr noch einmal die geballte Ladung Chaos.
Aber beginnen wir mit dem Anfang:
DREI DATES MIT DEM PRINZEN
Schon 2020 habe ich meinen ersten Heftroman für den CORA Verlag verfasst. Die Geschichte von Lucy und Prinz Renaud spielt in Cannes, unter anderem in der wunderschönen Altstadt. Da man 2020 leider nicht so gut reisen konnte, habe ich mir dafür tonnenweise YouTube-Videos angeschaut und von der Ferne geträumt. Hach ja … Die Liebesgeschichte ist aber mindestens so traumhaft wie die bunten Häuser, das glitzernde Meer und die fancy Jachten von Renauds Freunden. Hier ist der Klappentext:
Nie wieder wird Lucy auf den charmanten und gut aussehenden Renaud hereinfallen! Den drei Dates mit dem Prinzen in der bezaubernden Altstadt von Cannes stimmt sie nur zu, um ihre Firma zu retten. Denn sie hat nicht vergessen, wie Renaud ihr einst das Herz gebrochen hat!
Okay, und das Beste: Es ist halt ein richtiger Heftroman. Das heißt, etwas von mir Geschriebenes liegt gerade in Bahnhofsbuchhandlungen, Kiosken und Supermärkten in ganz Deutschland! Gedruckt! Ja, ich weiß: Andere Autorinnen träumen vom Büchertisch bei Thalia. Ich finde das hier mindestens genau so schön.
Online kann man die Story auch lesen, unter anderem hier: Amazon
DIE WÄCHTER VON MAGOW 11 INCUBUS-INTRIGEN
Es ist so weit! Nein, nicht das große Finale. Das kommt erst in der nächsten Folge (wäääh!). In Folge 11 findet der lang ersehnte Kampf von Jean und Aeron von Thrane statt! Kann Jean sich gegen seinen übermächtigen Erzeuger behaupten? Welche Rolle spielt seine Mutter in Aerons Plan? Und wird die Putztruppe ihm zur Seite stehen … oder wird Aeron sie gegen Jean verwenden? (Okay, Spoiler: Die Antwort auf die letzte Frage lautet natürlich: Beides. Wäre ja sonst langweilig.)
Klappentext gibt’s auch:
Seit seiner Kindheit will Jean sich an seinem Vater rächen. Seit zwei Jahrzehnten ignoriert dieser seine Existenz. Doch das hat nun ein Ende. Aeron von Thrane, der mächtigste Incubus der Welt hält Jeans Mutter gefangen und verlangt einen Kampf auf Leben und Tod. Leider nicht mit dem Schwert. Kann Jean seinen Vater mit seinen eigenen Waffen schlagen oder sind er und seine Freunde dem Untergang geweiht?
Die Konfrontation, auf die wir elf Folgen lang gewartet haben! Enthält: Fanartikel, Fußballstadien und einen furchtbaren Verlust!
Erhältlich wie immer allüberall als E-Book: Magow 11
WEIHNACHTEN IN EBERNAU Weihnachten war ja gerade erst, oder? (hüstel) Heute um Mitternacht erscheint eine kleine Bonusgeschichte zu meiner Ebernau-Reihe (Aufgetaut, Horrorhamster, List und Liebe und Winterchaot) und es wird chaotisch. Alle vier Winter-Geschwister samt Partnern und Mutter an einem Tisch … äh, ja. Ich hoffe, ihr kommt alle noch mit, wenn die Frotzeleien losgehen. Und das Beste: »Weihnachten in Ebernau« ist gratis UND umsonst!
Und außerdem fast überall erhältlich. Sucht euch einfach euren liebsten Online-Buchhandel raus:
EDIT 04.02.22: LEIDER hat der Anbieter, über den ich das Gratis-E-Book veröffentliche, beschlossen, dass er keine Gratis-E-Books mehr mag. Amazon leider auch. Bei den oben genannten ist Weihnachten in Ebernau (und all meine anderen Gratis-E-Books) aber noch verfügbar.
Puh. War das schon alles? Ich meine, ich KÖNNTE jetzt noch ausführlich von der Taschenbuchausgabe der Wächter von Magow erzählen … aber ich glaube, das spare ich mir auf. Falls ihr einen Blick darauf werfen wollt, SO sieht sie aus.
Wer ist der Verräter in der Zentrale? Seit Monaten arbeitet er für die Gegenseite und schreckt selbst vor Mord nicht zurück. Nach der tödlichen Ghul-Attacke gibt es endlich eine Spur. Leider führt sie zu einem Mitglied der Putztruppe. Können sie seine Unschuld beweisen? Und das, obwohl es handfeste Beweise gibt?
Außerdem: Eine Hausdurchsuchung geht schief. Sehr schief. Wie entkommt man einem Rudel absolut unbesiegbarer Höllenhunde?
Enthält: Brutale Bestien und fürchterlichen Verrat!
Nach dem katastrophalen Ende des Familienausflugs wissen Sofie und ihre Freunde nicht weiter. Schmerzerfüllt ziehen die einzelnen Mitglieder sich zurück. Die Putztruppe droht, zu zerbrechen. Können ein verschwundenes Teammitglied und eine Seeschlangenplage sie wieder zusammenführen? Welche Geheimnisse warten in Sofies altem Familiensitz? Und sind ihre Feinde näher, als sie denken?
Enthält: gruselige Gemäuer, schreckliche Schlangen und einen fürchterlichen Verlust.
Endlich hat Sofie die Spur ihrer verschollenen Mutter gefunden. Sie verfolgt sie zusammen mit Nat, Vivi, Isa und Jean, der den Ausflug schnell bereut. Die Fahrt ist lang und Isas Vorrat an Flachwitzen unendlich. Als sie mitten in Brandenburg von Harpyien angegriffen werden, wird klar, dass etwas nicht stimmt. Was ist damals geschehen, als Sofies Mutter ihren Tod vortäuschte? Wo verbirgt sie sich? Und warum?
Enthält: einen Familienausflug, französische Minotauren und das tödlichste Geheimnis von ganz Magow.
Ich hätte da einen kleinen Romantik-Snack für zwischendurch, gut gewürzt mit Märchen und einer Prise Humor.
»Komm bloß nicht näher«, sagte Ove. »Ich bin mit dem heiligen Dreizack der … der Macht bewaffnet.«
Die Kröte schaute verächtlich. »Das ist eine Mistgabel, du Simpel.«
Verdammt! Ove machte einen Schritt rückwärts. »Na und? Reicht doch, um dich aufzuspießen.«
Die Kröte seufzte. »Verstell dich nicht. Ich weiß, warum du hier bist, und immerhin bist du recht hübsch. Tu es.«
»Tu was?« Wollte das Vieh aufgespießt werden?
»Was schon?« Die Glubschaugen verdrehten sich. »Küss mich.«
»Was?!« Ove machte noch einen Schritt rückwärts. »Ich küss doch keine Kröten.«
Ove bricht in den verfluchten Wald auf, um eine Heldentat zu vollbringen. Und, um nicht zu verhungern. Idealerweise beides.
Unterwegs begegnet er unheimlichen Krähen, Nachtmahren und einer Kröte, die behauptet, ein wunderschöner Prinz zu sein. Ove mag wunderschöne Prinzen. Kann er dem Tier trauen oder wird es ihn ins Verderben reißen?
Das ist die große Frage, nicht wahr? Die Story gibt es in allen E-Book-Stores, unter anderem bei:
Endlich, die Folge, auf die anscheinend alle gewartet haben: Jeans Folge. Guest starring: Jeans Mutter.
Jean zerrte an seinem Kragen und fluchte stumm. Die Aufzugtüren öffneten sich. Vor ihnen erstreckte sich der große Saal, links und rechts ragten die Logen wie Umzugskartons aus den mit Holz verkleideten Wänden. Es gab eine Loge nur für Rollstuhlfahrer, aber diese Tickets waren ausverkauft gewesen. Also mussten sie sich durch die Menge quälen.
»Es riecht wie früher«, sagte Maman. Hier hatte sie getanzt. Hier hatte sie ihren ersten Auftritt gehabt, vor der Katastrophe. Ihr Gesicht entspannte sich ein wenig, als sie sich zu ihm umdrehte. »Riechst du das auch, Jean?«
Jean roch verbrauchte Luft und sah zu viele Menschen. Menschen, die störten. Er würde wieder hundert von diesen Trotteln höflich bitten müssen, aus dem Weg zu gehen, weil Maman ihm verboten hatte, denen einfach den Rollstuhl in die Hacken zu jagen.
»Riecht super«, sagte er.
»Es ist die Atmosphäre vorher. Die spürt man bis hier. Hinter der Bühne machen sie sich gerade bereit.«
Sie wandte den Kopf zum Vorhang, der unter ihnen lag, hoch und geschlossen. Ihre Stimme wurde weich und er wusste wieder, warum er sich den Mist jeden Monat antat.
»Würden Sie bitte Platz machen?«, knurrte er dem ersten Trottel zu, der im Weg war.
Der Trottel, ein alter weißer Zausel, runzelte erst die Brauen und hüpfte dann aus dem Weg.
»Tut mir leid«, krächzte er. »War keine Absicht.«
»Schon gut.« Maman nickte ihm zu. Hier war sie viel netter als sonst. Gestern hatte Jean den Salat mit Sonnenblumenöl statt Rapsöl angerichtet und sie hatte sich den ganzen Abend darüber beschwert.
»He, Sie!«, raunzte Jean der nächsten Im-Weg-Steherin zu. »Zur Seite oder …« Er räusperte sich. »Würden Sie bitte Platz machen?«
Die Dame durchbohrte ihn mit ihrem Blick und hob eine blonde Augenbraue.
»Ich bin gerade erst angekommen«, trillerte sie. »So viel Zeit muss doch …«
Die Lichter erstarben.
Was? Jean fuhr herum und sah … nichts. Schwärze senkte sich über den Saal. Jemand schrie. Kühler Wind strich über seinen Nacken.
»Licht an!«, brüllte jemand und Jean wusste, dass Maman die Augen rollte. Er hatte bereits sein Schwert in der Hand. Wenn einer von diesen Trotteln in Panik geraten würde, würde er ihn aus dem Weg treten.
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