Kriminelle Verwicklungen

Schreiben fühlt sich gerade an, als würde ich gleichzeitig ein total verheddertes Wollknäuel entwirren und zusätzlich spinnen. Anstrengend, kompliziert und halb unmöglich. Ich muss so viel im Kopf behalten. Als ich den Text danach durchgelesen habe, wirkte der ganz simpel und einfach … Ich bin sehr gespannt auf die ersten Leserreaktionen. Und ich freue mich auf morgen, wenn es endlich wieder was Romantisches zu schreiben gibt. 🙂

Wordcount heute: 4.022 Wörter
Wordcount »Damals« (Arbeitstitel) insgesamt: 49.601 Wörter

Lieblingsstelle heute:
»Woher hast du meine Nummer?«, war das Erste, was Kai fragte.
»Die Klassenliste.« Arthurs Wangen erwärmten sich ein wenig. »Ich hab … ich hab alle gleich eingespeichert. Woher hast du gewusst, dass ich es bin?«
»Äh, dasselbe. Was willst du?« Kai klang mehr als misstrauisch.

Schreibtipp: Rhythmus und Varianz

Ein Schreibtipp, den ich für sehr wichtig halte, von dem ich aber selten lese. Vielleicht, weil er wie absolutes Basiswissen wirkt. Aber da ich in letzter Zeit mehr Fremdtexte gelesen habe, fiel mir auf, dass ihn doch nicht jeder kennt. Es geht hier darum, den Text abwechslungsreicher und dadurch leichter lesbar zu machen. Als ich meine ersten Texte schrieb, klangen sie noch so:

Er ging aus dem Haus und betrachtete die Wolken, die sich am Himmel zusammenbrauten. Er wunderte sich, dass sie so dunkel waren und dachte daran, dass doch überhaupt kein Gewitter vorausgesagt worden war. Er fragte sich, ob er den Wetterbericht von gestern oder morgen gelesen hatte und ob er schnell noch mal nachschauen sollte, ob heute wirklich die Sonne scheinen würde.

Nicht nur das Thema ist langweilig (juhu, Wetter!), sondern auch der Text selbst. Woran liegt das? Nun, das kommt daher, dass alle Sätze gleich anfangen (Er …), gleich aufgebaut sind und ungefähr die gleiche Länge haben. Wenn man das variiert, sieht es gleich ganz anders aus:

Er ging aus dem Haus, schloss die Tür hinter sich und stutzte. Was war das? Über ihm brauten sich verdächtig dunkle Wolken zusammen.
„Das kann gar nicht sein“, murmelte er. „Der Wetterbericht hat überhaupt kein Gewitter vorausgesagt.“
Aber die Wolken waren da, Wetterbericht hin oder her. Hatte er etwa den von gestern gelesen? Oder den von morgen? Missmutig fragte er sich, ob er noch einmal nachschauen sollte, bevor er losfuhr.

Viel besser, trotz des immer noch langweiligen Themas. Was hilft also?

  1. Satzlänge variieren, mal kurz, mal lang (und besser mehr kurz als lang)
  2. Satzbau/Satzart variieren: Fragen, Feststellungen, wörtliche Rede, beschreibenden Text, ganze Sätze und Satzfragmente mischen.

Eine gute Übung ist es, einfach mal ein paar Sätze aufzuschreiben, die nicht mit „Er/Sie tat/war das und das“ anfangen. Und aktiv nach Beispielen zu suchen.

-Dass sie eine fiese Möpp war, sah man schon an ihrer …
-Warum hätte er seinem Kumpel auch ein Bier mitbringen sollen, wenn der …
-Andererseits war Stuttgart zu teuer, um …
-Ohnehin wollte sie längst weg, also …
-Das hatten Karl und Andi sich mal wieder fein ausgedacht, die …
-Traurig sah sie ihm nach, als …
-Ohne Gnade schaufelte er …
-Schön zu sein war sehr praktisch, wenn …

Und so weiter. 🙂

*****

Und an der Buchfront … teilten die Jungs einen schönen Moment, bevor sie von einer Leiche unterbrochen wurden. Die Zwei haben einfach nie Glück. Ich muss ihnen definitiv das zuckersüßeste Happy-End der Welt bereiten, sonst kann ich nie wieder ruhig schlafen.

Wordcount heute: 4.138 Wörter
Wordcount »Damals« (Arbeitstitel) insgesamt: 45.579 Wörter

Lieblingsstelle heute:
»Oh …«, stöhnte Arthur, obwohl er irgendetwas total Schlaues hatte sagen wollen. »Du … das …«
»Mehr?«, flüsterte Kai.
Ja, wollte Arthur sagen, als er den Schrei hörte.
Den Todesschrei.

Zum 1001sten mal gelernt …

… dass Schreiben gar nicht so schwer ist, wenn man es einfach macht. Jupp, liebe Neu-Autoren, merkt euch diesen Pro-Tipp. Den ich morgen wieder vergessen haben werde. Wie man merkt, funktioniert das Schreiben gut, nun, da ich einen Plan habe. Eigentlich muss ich das alles nur noch heruntertippen. Natürlich ergeben sich immer wieder neue Schwierigkeiten, aber fast augenblicklich ergeben sich auch neue Lösungen. Läuft.

Wordcount heute: 4.106 Wörter
Wordcount »Damals« (Arbeitstitel) insgesamt: 41.442 Wörter

Lieblingsstelle heute:
Einmal schaute er eins von Lucys Lacrosse-Spielen an und sie war genauso schlimm. Wie sie mit dem Schläger umging, sobald die Trainerin wegsah … Vielleicht hätte sie besser Schwertkampf gelernt. Obwohl, lieber nicht. Mehr als einer ihrer Gegner hätte den Kampf ohne Kopf beendet.

Admin-Tag

Heute habe ich kaum geschrieben, dafür aber andere Sachen erledigt. Als Autorin hat man solche Tage. Da kümmert man sich um Gewinnspiele, Marketing und Planung. Nach zwei Runden Besprechung mit meinem Schreib-Buddy Marcel (huhu!) steht der Krimi-Plot jetzt (fast) und damit: der restliche Plot. Es gibt nur noch zwei Fragen, auf die ich die Antwort nicht kenne. Aber durch die Schreib-Erfahrung der letzten Jahre bin ich ziemlich sicher, dass sich das entweder beim Schreiben ergibt oder ich die Lösung irgendwann beim Duschen finde. Im Abfluss zum Beispiel. 😀
Wenn alles gut läuft, muss ich den Rest tatsächlich einfach nur runterschreiben. Das wäre zu schön!
Zu schön, um wahr zu sein? Das wird sich zeigen.

Wordcount heute: 1.204 Wörter
Wordcount »Damals« (Arbeitstitel) insgesamt: 37.336 Wörter

Lieblingsstelle heute:
»Super.« Kai schluckte. Kein Mitleid. Kein. Mitleid. »Wenn du willst, dass ich dir verzeihe: Kannst du haben. Ich verzeihe dir. Was du machst, ist mir egal. Du bist mir egal.«
Etwas Verletzliches zuckte durch Arthurs Gesicht. Dann verhärteten seine Züge sich.
»Das weiß ich doch«, sagte er. Seine Stimme war flach. »Als ob ich das nicht …«
Er räusperte sich. Die Wand in Kais Rücken fühlte sich immer kälter an.

Viel zu dramatisch

Das nächste Buch wird definitiv lustiger! Dieses Drama macht mich ganz traurig. Heute war es eine besonders schwierige Szene. Bin froh, wenn das alles überstanden ist und die beiden zusammen in den Sonnenuntergang reiten. Ich weiß gar nicht, ob ich alles wiedergutmachen kann, was ich ihnen antue … Wird Zeit, dass der Winter endet. Ich will wieder albern und fröhlich sein.

Wordcount heute: 1.738 Wörter
Wordcount »Damals« (Arbeitstitel) insgesamt: 36.132 Wörter

Lieblingsstelle heute:
»Hat er nicht!« Kai war selbst verblüfft über seine Lautstärke. »Hat er bestimmt nicht. Und … Ne, das war bestimmt nur, weil ich ihn erpressen könnte, wenn ich wollte.«
Bestimmt. Er konnte sich so einen Luxus wie Hoffnung nicht leisten.

Das ist doch kein Krimi

Wie’s aussieht, ist das neue Buch doch kein Krimi. Es gibt zwar ein Verbrechen, aber das kommt viel zu spät und ist auch eher wichtig, um das Drama voranzutreiben. Ach ja, das Drama. Es ist echt frustrierend, wenn alle Probleme der Hauptcharas nur auf einem Missverständnis basieren und sie sich ohne dieses Missverständnis längst glücklich in den Armen liegen würden. Aber ich fürchte, es ist einfach diese Art Buch. Ein trauriges, depressives Winterbuch. Die armen Jungs. 🙁
Und man sieht es ihnen an:
Die Armen haben nichts zu lachen.

Wordcount heute: 4.137 Wörter
Wordcount »Damals« (Arbeitstitel) insgesamt: 34.394 Wörter

Lieblingsstelle heute:
Arthur brüllte auf und schlug mit der Faust gegen die nächstbeste Wand. Schmerz schoß durch seine Knöchel bis in seinen Arm. Zum Glück war niemand sonst im Flur.
»Scheiße«, flüsterte er. »Scheiße, Scheiße, Scheiße …«
Kai hatte ihn in der Hand.

Rugby!

Gestern mal wieder gepflegt vergessen, zu posten. Dafür 4000 Wörter geschrieben. Ich mag meine neue entspannte Schreibtechnik. 🙂 Und ich überlege, ob das nächste Buch wirklich Marc wird. Das spielt nämlich im Winter und … na ja. Von depressiven Winterbüchern habe ich erstmal genug. Es ist Frühling! Ich will was total Albernes, Blödes schreiben, mit Explosionen und dummbrotigen Charakteren … Und ich habe auch schon eine Idee! Mal schauen. Erstmal wird dieses traurigste Buch von allen weitergeschrieben.
Heute habe ich mindestens eine Stunde lang Rugby recherchiert, um eine halbe Stunde lang darüber zu schreiben. Effizient? Nope. Unterhaltsam? Aber hallo!

Wordcount heute: 2.126 Wörter
Wordcount »Damals« (Arbeitstitel) insgesamt: 30.257 Wörter

Lieblingsstelle heute:
Ein Schatten huschte über Manoljas Gesicht.
»Sie schauen rüber«, wisperte sie.
»Wer? Jan? Svenja?«
»Nein. Maximilian und der Neue.«
Ein winziger Pfeil bohrte sich durch Kais Magen. Manolja sah ihn verwundert an.
»Wirst du rot?«
»Nein.« Er zerdrückte Messer und Gabel fast. Wut stieg in ihm auf. Was dachte dieser Schnösel, wer er war? Dachte der, er könnte ihn immer noch aus dem Konzept bringen? »Erklär ich später.«

Entzerrung

Es geht voran, wenn auch gemütlich. Die Deadline ist verschoben, weil das Buch mal wieder länger wird (nächstes Mal bin ich einfach schlau und rechne damit) und ich habe ein wenig Zeit für Übungen und Marketing und … hm, Spaß? Klingt luxuriös. 🙂 Und ich habe einen Plot! Dank dem Planungs/Ideen-hin-und-her-werf-Treffen mit Marcel steht der Krimiplot halbwegs. Die Liebesgeschichte kenne ich natürlich schon in- und auswendig.

Wordcount heute: 1.604 Wörter
Wordcount »Damals« (Arbeitstitel) insgesamt: 24.065 Wörter

Lieblingsstelle heute:
Monsieur Zenier marschierte herein. Aber das war es nicht, was Kai zusammenzucken ließ, als hätte man ihn mit tausend Litern Eiswasser übergossen.
Er war Arthur.
Arthur!
Was zur Hölle tat der hier?
Hereinschlendern, als würde der Laden ihm gehören, offensichtlich. Er bewegte sich so lässig, so uninteressiert, dass er Kai mehrere Momente Zeit gab, ihn entsetzt anzustarren, bevor sich ihre Blicke trafen.

Anfang oder Kurzgeschichte?

Also, wenn ich an dieser Stelle aufhören würde, zu schreiben … hätte ich eine sehr traurige Kurzgeschichte ohne Happy End. Aber eine runde, denke ich. Hm. Ich mache weiter, denke ich. Falls danach nur Blödsinn kommt, kann ich es ja immer noch so veröffentlichen. Obwohl mir die Jungs echt leidtun würden. 🙁

Wordcount heute: 1.110 Wörter
Wordcount »Damals« (Arbeitstitel) insgesamt: 20.102 Wörter

Lieblingsstelle heute:
Boxen erwies sich als gute Idee. Manchmal, wenn er mit den Fäusten auf den Sandsack eintrommelte, fühlte er sich richtig gut. Fast so wie damals, als er Hand in Hand mit Kai durch den Wald gelaufen war und geschrien hatte, mit allem, was seine Lungen hergaben.
Er schaffte es nicht, Kai zu vergessen. Jeden Tag schaute er nach, ob der sich gemeldet hatte. Aber er tat es nicht. Nie.
Arthur hasste ihn dafür. Aber noch mehr hasste er sich.

 

Wäre das nicht ein erstklassiges Ende? 😉

So sad :(

Die Vorgeschichte endet und endet nicht. Und außerdem ist das entweder der größte, dümmste Kitsch, den ich je geschrieben habe … oder unglaublich traurig. Ich hatte heute echt Tränen in den Augen, als ich geschrieben habe und normalerweise bin ich nicht so. Total echt nicht, wirklich. Ähem.
Mit graust jetzt schon vor dem Umfang der Story. Wenn die Vorgeschichte so lang wird, was ist dann mit dem Rest? An sich wäre das kein Problem, nur habe ich diesmal eine Deadline. Na, aber noch könnte ich es schaffen. Muss nur irgendwie bis Mitte März die Rohfassung beenden. Oh Gott, und ich bin SO drin in der Geschichte. Ich leide! Und schreibe Blödsinn, aber das tue ich ja immer. 🙂

Wordcount heute: 4.706 Wörter
Wordcount »Damals« (Arbeitstitel) insgesamt: 18.992 Wörter

Lieblingsstelle heute:
Es tut mir leid, dass ich ein Feigling war. Ich liebe dich. Läufst du mit mir weg?