Schreibtagebuch: Power-Montag!

Das Wochenende war erholsam. Ich habe »Geisterküsse« zu Ende gelesen (wunderschön!) und ein Weinfest besucht. Soweit alles super.
Das Schreiben ging leichter als am Freitag. Vielleicht, weil mir wieder eingefallen ist, dass ich das alles aus Spaß mache und nicht, weil mich böse Mächte dazu zwingen. Schreiben ist doch schön, zur Hölle! Das Lustigste überhaupt. Klar, ich muss damit Geld verdienen, aber bisher tu ich das ja auch. Und was in einem Jahr ist, weiß eh keiner.
Ich habe mich heute richtig dankbar gefühlt. Es kam nämlich der letzte Teil der großen Selfpublishing-Studie heraus. Und anscheinend ist das größte Problem der meisten Selfpublisher, dass sie wahnsinnig viel Marketing betreiben müssen, um gesehen zu werden. Das Problem habe ich nicht. Ich werde zwar nicht reich, aber in meiner kleinen Gay Romance-Nische sind meine Bücher äußerst sichtbar.
Früher dachte ich noch, das wäre einfach so, wenn man »Gay Romance« auf ein Buch schreibt. Dass es in der Sparte zu wenig Bücher gibt und Leute selbst Bücher von (oh Graus!) mir  kaufen müssen, wenn sie Lesefutter wollen. Als Anfängerin konnte ich es mir anders nicht erklären. Aber inzwischen weiß ich, dass ich eine Menge Glück gehabt habe. Eine Riesenmenge.
Irgendwie habe ich Leser gefunden, die meine Bücher lieben. Selbst meine kruden Frühwerke und selbst meine fragwürdigsten Ideen. Gut, nicht alle mögen alles von mir (manchmal sogar gar nichts), aber das ist in Ordnung. Meine eigenen Lieblingsautoren haben auch Aussetzer. Oder das, was ich dafür halte, und was vermutlich wichtige Schritte in ihrer Entwicklung waren. Passt doch alles.
Und auch wenn es mir wehtut, Ben zu schreiben, weil der zu sehr wie ich ist: Ich werde ihn vermissen, sobald ich das neue Buch beende. Und ich fürchte, diese Woche ist es so weit.

Heutiger Wordcount: 3.504 Wörter in 4 Stunden
Wordcount »Schlecht im Bett« (Arbeitstitel) insgesamt: 40.440 Wörter

Lieblingsstelle heute:
Er wartete, bis sie tief im Wald verschwunden waren. Bis die Fichten so viel Licht schluckten, dass sie durch ein stetiges Wechselspiel aus Hell und Dunkel liefen und ihre Schritte von einem Bett aus alten Nadeln gedämpft wurden.
»Ben?«, fragte Marek. Sein Herz klopfte in seiner Kehle.
»Hm?«, brummte Ben unwillig.
»Ist dir kalt?«
»Scheißkalt.«

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